Gefahren für Trink- und Grundwasser und Quellen durch Windkraftanlagen:
Genauer beleuchtet:
Neue „Wasserwegsamkeiten“ als Risiko
Was passiert beispielsweise, wenn durch Probebohrungen beim Windradbau oder bei einer Pfahlgründung für das Windradfundament im zerklüfteten Gelände nicht wiedergutzumachende neue Wasserverbindungen (Drainagen) geschaffen werden, durch die sodann ungefiltert Schadstoffe in das Grund- und Trinkwasser eindringen können?
Das ist in unserem zerklüfteten Gebiet mit ehemaligem Bergbau und unbekannten Hohlräumen keineswegs auszuschließen!
Gefahr durch Tiefbohrungen und Pfahlgründungen
So gab es im Herbst 2017, als die Firma Enercon den Bau von Windkraftanlagen im alten Buchenwald beantragt hatte (letztendlich Gott sei Dank erfolglos), bereits Tiefbohrungen mit Genehmigung durch das RP Gießen im Löhnberger Teil des VRG 2145.
Unglaublich: Inmitten eines ökologisch höchst wertvollen Buchenwaldes, nahe des Steinzlerhofes, am unmittelbaren Rand eines Trinkwasserschutzgebietes!
Solche Tiefbohrungen sind beispielsweise dann notwendig, wenn es Bedenken an der Untergrundfestigkeit für die gewaltigen Fundamente der Windradkolosse gibt.
Besonders große Gefahr im zerklüfteten Gelände
In unserem Alten Buchenwald gab es früher einige Gruben zur Gewinnung von Eisenerzen.
Das Gebiet ist zerklüftet, die Lage von unterirdischen Hohlräumen und Wasserwegen ist keineswegs exakt bekannt.
So warnte auch das Hessische Landesamt für Naturschutz, Umwelt und Geologie (HLNUG) angesichts dieser Probebohrung trefflich und deutlich:
„Die Trinkwassergewinnungsanlage befindet sich in einem Kluftgrundwasserleiter, in dem sich die Abstands- und Fließgeschwindigkeiten sowie die exakten Fließrichtungen des Grundwassers auch durch aufwendige Markierungsversuche nicht hinreichend genau bestimmen lassen. Hinzu kommt, dass die Festgesteine bereichsweise durch aufsteigende kohlensäurehaltige Tiefenwässer tiefgründig mineralogisch und strukturell verändert und teilweise sogar zu bindigem Lockergestein zersetzt worden sind.“
Auf Deutsch gesagt: Nichts genaues ist bekannt!
Bei diesen Verhältnissen klingt es hilflos und blauäugig, wenn das RP Gießen vom Windkraftprojektierer fordert:
"Durch die Drucksondierungen dürfen keine neuen Wasserwegsamkeiten geschaffen werden.“
Nun, ob das Wasser das auch weiß? Das klingt ungefähr wie: „Das Kind darf nicht in den Brunnen fallen“. Wenn es aber erst drin liegt, dann ist es passiert!
Diese Gefahr kann also gar nicht vollständig ausgeschlossen werden – in einem Untergrund, den nicht einmal das HLNUG genau kennt.
Wenn diese Wasserwegsamkeiten erst mal entstanden sind, dann ist es zu spät. Dieser Prozess ist unumkehrbar!
Gefahren im Betrieb der Windkraftanlagen
Nicht nur durch die Bohrungen, sondern auch beim späteren Bau und Betrieb von Windkraftanlagen kann es noch jederzeit zu einer unkalkulierbaren und nicht zu beherrschenden Verschmutzung (Kontamination) des Grundwassers mit giftigen Stoffen, wie Schwermetallen, Hydraulikölen oder Kühlflüssigkeiten kommen.
Steht uns also ein Desaster wie in Ulrichstein bevor? Link: www.giessener-allgemeine.de/regional/hessen/Hessen-Das-Ulrichsteiner-Windrad-und-das-Schweigen-im-Walde;art189,105239
Wir, die Bürger, und unsere wertvolle Natur hätten die verheerenden Folgen solcher Himmelfahrtsexpeditionen zu tragen:
Eine Trinkwasser- und Umweltverschmutzung ersten Ranges mit enormen Kosten für die Bürger.
Gefahr für Mineralwasserbrunnen?
Auch zu zwei Mineralwasserbrunnen, so schreibt das RP Gießen, „führt das HLNUG aus, dass aufgrund der bereits dargestellten komplexen und inhomogenen Geologie im Planungsgebiet eine Gefährdung durch Trübungen bzw. Keimbelastungen während der Bohrarbeiten nicht ausgeschlossen werden kann.“
Dies wäre ein Desaster ersten Ranges für die Mineralwasserbrunnen.
Fazit:
Gerade in stark klüftigen Gebieten ist die Gefahr für das Grund- und Trinkwasser durch den Bau von Windkraftanlagen sehr groß!