Was in Braunfels bis jetzt geschah:

(chronologische Auflistung, ab 2015)

 

 

Der Anfang (2015)

Angebot von Enercon und Beschlussvorlage im Stadtparlament

 

In 2015 zeigte ein uns vorliegendes Angebot der Firma Enercon (von Anfang 2015), dass auch Windkraftanlagen im stadteigenen Braunfelser Teil des Buchenwaldes, in der Gemarkung Tiefenbach errichtet werden sollen. Siehe Bild unten.

 

Im Mai 2015 gab es dazu eine Beschlussvorlage:

 

Der Magistrat der Stadt Braunfels solle per Beschluss durch die Stadtverordnetenversammlung angewiesen werden, mit interessierten Betreiberfirmen von Windkraftanlagen Verhandlungen zu führen:

 

Das Ziel dabei sei, im Bereich Tiefenbach mehrere Windkraftanlagen zu errichten. Die Stadtverordnetenversammlung im Juni 2015 entschied nicht über diesen Beschluss, sondern beschloss diesen Antrag im Geschäftsgang zu lassen.

 

 

Im Oktober 2015 stimmte die Braunfelser Stadtverordnetenversammlung dem Teilregionalplan und damit dem Vorranggebiet 2145 mit Mehrheit zu, er wurde "abgenickt". Siehe den kritischen Bericht in der Wetzlarer Neuen Zeitung vom 16.10.2015.

 

Bis Juni 2017 gab es nach Aussage des Bürgermeister seitens der Stadt Braunfels weder Absprachen noch Zusagen noch sonstige Vereinbarungen mit den drei interessierten Firmen.

 

Nach Aussage des Bürgermeisters waren zudem 2016 keine Gespräche mit Windkraftinvestoren geführt worden. Den anrufenden Firmen sei mitgeteilt worden, dass die Stadtverordnetenversammlung noch keine Entscheidung zu diesem Thema getroffen habe.

 

 

 

Dezember 2016

Parlamentsbeschluss:

Braunfels weist 4,5 ha große Altholzinsel neben dem Windkraft-gefährdeten Teil des Tiefenbacher Buchenwald aus

 

Was bedeutet dies?

 

Auszug aus dem Bericht der Wetzlarer Neuen Zeitung vom 4.1.2017:

 

"Auch im wertvollen Tiefenbacher Wald wird im Bereich der Koppen die vorhandene
Altholzinsel erweitert werden. Da die Vielfältigkeit der Arten im Wald ganz entscheidend
am alten Holz hängt, ist dies ein wichtiger und weiterer Beitrag der Stadt Braunfels, die ja
auch Mitglied im Kommunalen Bündnis für biologische Vielfalt ist."

 

"Bernecke nannte in der Begründung der Aktivitäten, dass im Wirtschaftswald die Bäume
just in jener Lebensphase gefällt würden, in der sie beginnen, für den Großteil der
Lebensgemeinschaft bewohnbar zu werden. Das gilt für viele Insektenarten (allen voran
die Urwaldreliktarten), für baumhöhlenbewohnende Vogel- und Säugetierarten, aber auch
für Pilze und Flechten."

 

Unser Kommentar zur damaligen Situation:

 

Sollte alles mit rechten Dingen und mit gesundem Menschenverstand vor sich gehen, so müsste dies eigentlich bedeuten, dass die Stadtverordneten den Wert des alten Buchenwaldes erkannt haben. Dies würde logischerweise eine Zerstörung durch Windräder ausschließen.

 

Alles andere als diese Konsequenz wäre ein Schlag ins Gesicht der Tiefenbacher und der wertvollen Natur!

 

Wir werden weiter wachsam bleiben.

 

Denn der Antrag zur Verpachtung für Windkraft ist weiter im Geschäftsgang.  Für den Fall eines Angebots von Windkraftinvestoren zur Pachtung der Braunfelser Wälder fordern wir einen Bürgerentscheid!

Eine Entscheidung über Windkraft ohne Bürgerentscheid wäre undemokratisch!

 

14.06.2018

Wegweisender Parlamentsbeschluss gegen Windkraft!

 

Ein herausragender, weiser und zukunftsweisender Entschluss! Die Braunfelser Stadtverordneten lehnten Verhandlungen mit Windkraftinvestoren mit dem Entschluss vom 14.06.2018 ab.

 

Die Braunfelser Stadtverordneten fällten eine Entscheidung FÜR die Gesundheit und Lebensqualität der Tiefenbacher Bürger und FÜR die einmalig wertvollen alten Buchenwälder.

 

Auf der Sitzung des Stadtparlaments wurde mehrheitlich entschieden, dass die Stadt keine Verhandlungen mit dem Ziel der Vergabe von Flächen zur Errichtung von Windkraftanlagen führen soll.

 

Wir danken den Stadtverordneten!

 

Siehe auch Seite "Neues: In eigener Sache"

 

 

 

17.05.2023

Parlamentsbeschluss, den Beschluss gegen Windkraft aufzuheben - Eine Entscheidung gegen Bürger und Wald

 

Wie kam es dazu, dass der gute Beschluss von 2018 so plötzlich aufgehoben wurde?

 

Laut Protokoll hat der Stadtverordnetenvorsteher Herr Michael Hollatz am 3. Mai 2023 auf der Sitzung des Klimabeirates der Stadt Braunfels einen Antrag gestellt, der in TOP 3 angenommen wurde.

 

TOP1: "(...) Der Antrag des Stadtverordnetenvorstehers Michael Hollatz zum Thema Windenergieanlagen wurde als TOP 03 zusätzlich aufgenommen."

TOP 3: "Der Klimabeirat empfiehlt einstimmig die sofortige Aufhebung des Stadtverordnetenbeschluss vom 14.06.2018 (STVV-1621-1031) zur Grundsatzentscheidung Windenergieanlagen auf dem Gebiet der Stadt Braunfels Ja oder Nein? mit dem Tenor "Die Stadtverordnetenversammlung beschließt, dass die Stadt Braunfels keine Gespräche oder Verhandlungen mit dem Ziel der Vergabe von Flächen zur Errichtung von Windkraftanlagen auf Braunfelser Stadtgebiet führt". "

https://braunfels.ris.kommune-aktiv.de/datei/de/rathaus/-/-/zeige_alle_tops_N

 

Auf der Stadtverordnetenversammlung am 17. Mai 2023 trug Herr Hollatz diesen Antrag vor. 

 

Ein Änderungsantrag der CDU schlug vor, die Entscheidung über konkrete Projekte an die Bürgerinnen und Bürger zu delegieren. Leider erhielt dieser Antrag keine Mehrheit. Der Antrag, den Herr Hollatz vortrug, wurde mit Mehrheit angenommen. (Siehe dazu auch den Bericht der WNZ vom 19.05.2023)

 

Damit wurde über die Köpfe der Bürgerinnen und Bürger hinweg entschieden.

 

Wir Tiefenbacher Bürgerinnen und Bürger unterstützen vernünftigen und sinnvollen Klimaschutz, der nicht den Teufel mit dem Beelzebub austreibt. Wir unterstützen alle sozial und umweltverträglich geplanten Maßnahmen zum Klimaschutz, wie sie bereits im großen Umfang geplant oder vom Klimabeirat vorgetragen wurden!

 

Wir werden uns aber mit aller Kraft gegen die sinnlose und unwiederbringliche Zerstörung unserer wichtigsten CO2-Vernichter, unseres einzigartigen Wasserspeichers, unsere wertvollen alten Buchenwälder wehren

und gegen eine einseitige Belastung der Bewohnerinnen und Bewohner Tiefenbachs. 

 

 

 

 

 

 

Im Jahr 2017

Weitere Windkraftanlagen waren zwischen Braunfels-Altenkirchen und Braunfels-Philippstein geplant - mittlerweile sind sie aber abgewehrt!

 

Ein großer Gewinn für Mensch und Natur!

 

Tiefenbach ist nicht der einzige Braunfelser Stadtteil, der sich gegen den Bau von Windkraftanlagen und Zerstörung wertvoller Natur wehrt. Auch zwischen Philippstein und Altenkirchen sollten Windräder errichtet werden. Mittlerweile aber haben die Bürger einen großen Sieg für Mensch und Natur errungen:

 

Aus Gründen des Naturschutzes wegen eines benachbarten Vogelschutzgebietes wurde das Gebiet „Braunfels-Philippstein VRG2221a” (LDK) mit einer Größe von 16 Hektar aus dem Teilregionalplan gestrichen!

 

Der Teilregionalplan Energie Mittelhessen ist inzwischen im Hessischen Staatsanzeiger 51/2017 veröffentlicht worden und ist somit gültig und rechtlich bindend.

 

Wir gratulieren den Bürgern von Philippstein und Altenkirchen herzlich und freuen uns mit ihnen über den Sieg der Vernunft!

 

Hoffen wir nun, dass sich die Vernunft auch in nächsten Jahr weiter durchsetzt, und die verheerenden Pläne zum Bau von Windkraftanlagen im wertvollen Alten Buchenwald nicht nur in Tiefenbach, sondern auch in Leun und Löhnberg-Selters aufgegeben oder abgelehnt werden.

 

Hier der Link zur Webseite der Bürgerinitiative "Windkraft mit Vernunft - Braunfels":

 

Windkraft mit Vernunft - Braunfels