In Mittelhessen, zwischen Braunfels, Leun, Löhnberg und Weilburg liegt am Rande des Taunus - direkt an der Lahn - ein einmalig schöner und wertvoller alter Buchenwald.
Dieser alte Buchenwald ist irrsinnigerweise als Vorranggebiet Nr. 2145 für Windenergie ausgewiesen.
Sollen unsere Wälder für riesige Windkraftanlagen zerstört werden?
Unsere wundervollen wertvollen Wälder sind durch einen Beschluss der Stadtverordnetenversammlung Braunfels in großer Gefahr:
Denn leider hat die Stadtverordnetenversammlung Braunfels den wegweisenden und wohlüberlegten Beschluss aus 2018, dass es keine Windräder in den wertvollen und einzigartigen Braunfelser Buchenwäldern geben soll, am 17. Mai 2023 aufgehoben.
Nunmehr ist also eine unwiederbringliche Zerstörung der Alten Buchenwälder, dieser wertvollen Naturoasen und Klimaschutzzonen, wieder im Bereich des Möglichen.
Wir Bürgerinnen und Bürger aus Tiefenbach, die von diesen Pläne massiv betroffen sein werden, werden uns mit allen legalen Mitteln und aller Kraft dagegen wehren, denn:
"Alternative Energien sind sinnlos, wenn sie genau das zerstören, was man durch sie schützen will!"
(Reinhold Messner)
Vorranggebiete 2145 und 2146a um Tiefenbach. Der Beschluss der Stadtverordnetenversammlung Braunfels betrifft das VRG 2145.
Bis zu 12 Windindustrieanlagen sollen im wertvollen alten Buchenwald gebaut werden:
Fiktive Darstellung, da die genauen Standorte der Anlagen noch nicht bekannt sind. Nicht nur Tiefenbach ist betroffen, sondern viele umliegende Ortschaften.
Auch der Löhnberger* und Weilburger Teil des alten Waldes ist in Gefahr, da sich das Vorranggebiet 2145 auch auf diese Gebiete erstreckt und nach den Vorstellungen der Windkraftindustrie auch dort Windkraftanlagen gebaut werden sollen.
Zwei weiteren Windkraftanlagen ganz in der Nähe, zwischen Biskirchen-Leun und Niedershausen-Löhnberg (im Vorranggebiet 2219) waren ebenfalls beantragt und sind genehmigt worden. Diese riesigen Industriebauwerke sind mittlerweile gebaut. (Siehe "Situation in Löhnberg, Weilburg und Leun").
*Die WKAs im Löhnberger Teil des alten Buchenwaldes (VRG 2145) werden dankenswerterweise aufgrund des Beschlusses der Löhnberger Gemeindevertretung nicht gebaut. Hoffen wir, dass dieser Beschluss hält!
Alles spricht gegen die Errichtung von Windkraftanlagen
im alten Buchenwald, nichts spricht dafür:
1. Ökologisch äußerst wertvoller und seltener alter Buchenwald - Tabuzone für Windkraftanlagen!
Mit seinem hohen Anteil an uralten Buchen (> 160 Jahre) und seinem hohen Bestand an seltenen und gefährdeten Tierarten wie Rotmilan, Schwarzmilan, Schwarzstorch, Bechsteinfledermaus, Bartfledermaus und Kleiner Abendsegler sowie als CO2-Speicher und Wasserspeicher ist dieser intakte Buchenwald von unschätzbarem ökologischem Wert.
Alle Fachleute und Fachverbände sprechen sich gegen Windkraft in wertvollen Wäldern aus:
„Besonders schutzwürdig sind alte, naturnahe Laubwälder mit vielen Bäumen in einem Alter von über 120 Jahren. Diese Bestände sind zu verschonen.“
BUND Hessen
"Wälder mit altem Baumbestand (>160 Jahre) ... sind bei der Standortwahl auszuschließen."
Bundesamt für Naturschutz
Diesen wertvollen Wald zu zerstören, wäre ein ökologisches Verbrechen!
2. Trinkwasserschutzgebiete und wertvolle Flussaue - ebenfalls Tabuzonen für Windräder!
Windräder in und in das Einzugsgebiet eines Trinkwasserschutzgebietes, in unmittelbarer Nähe von Mineral- und Heilquellen, in ein Vorbehaltsgebiet für Grundwasserschutz bauen zu wollen - wie widersinnig ist das!
Auch das besonders schützenswerte Lahntal, das eines der wichtigsten Zugkorridore für seltene Fledermäuse ist, befindet sich in nur 600 m Entfernung! Die Windkraftanlagen stünden somit viel zu nahe an der Lahn (sogar nach der Einstufung des ehemaligen grünen Umweltministeriums!).
3. Windarmes Gebiet
Unser Buchenwald liegt sehr niedrig, die Windkraftanlagen sollen auf nur 290 m über NHN oder weniger errichtet werden. Dieses Gebiet ist windarm und auch daher völlig ungeeignet zur Windenergiegewinnung.
Windkraft in einem windarmen Gebiet
ist ein ökologischer Schwachsinn!
Übrigens, auf die "Windprognosen" sollte man sich lieber nicht verlassen:
1. Beispiel Knoten (ca. 600 m NHN):
Windprognose laut Genehmigung des RP Gießen: 7,47 m/s, tatsächlicher Durchschnitt in 2014: nur 6,00 m/s.
2. Beispiel Kubach: "Demnach liegt der Windertrag nur bei rund einem Viertel dessen, was Windkarten als Windertrag für die Region versprochen hatten." (Weilburger Tageblatt, 14.11.2014)
3. Beispiel Donnersberg in der Pfalz (200 - 350 m NHN): "Der Wind weht nicht in dem Maße, wie erhofft." . "Die Erträge bleiben deutlich unter den Erwartungen."
(Die Rheinpfalz, 18.6.2017)
4. Beispiel Lahnau, Eisenkopf:
"Dazu kommen die schlechten gemessenen Windgeschwindigkeiten." (WNZ, 07.07.2017)
5. Beispiel Windkraftanlagen Hohenahr (ca. 400 m NHN):
Windprognose: 5,90 m/s, tatsächlicher Durchschnitt in 2014: nur 5,05 m/s.
4. Subventionsgewinne für die Windindustrie - kein Grund für Raubbau!
Egal, ob Wind oder kein Wind:
Windräder sind Goldgruben für Windindustrie und Projektierer, dank einer irrsinnigen Subventionspolitik.
Für 2021 zum Beispiel erhielten die Windanlagenbetreiber für WKA an Land unglaubliche 5,8 Milliarden Euro ausbezahlt! 1 Das macht im Durchschnitt pro Windrad rund 205 000 Euro.
Deshalb sollen Windkraftanlagen auch in windarmen Gebieten wie bei uns aufgestellt werden.
Wir finden es unverantwortlich, dass unser ökologisch wertvoller und einmalig schöner Buchenwald zerstört werden soll, nur damit einige Wenige unmoralisch viel verdienen!
5. Kein Sicherheitsabstand zu den Menschen
Infraschall, Tiefschall und Druckimpulse sind eine Gesundheitsgefahr für viele Bürger, jeder vierte bis fünfte reagiert mit teils gravierenden Gesundheitsproblemen wie Schlafstörungen, Blutdruckanstieg, Schwindel, Übelkeit, Druckgefühl im Kopf, Tinnitus.
Schlagschatten und optische Bedrängung sind eine deutliche Beeinträchtigung der Lebensqualität.
Die möglichen Riesen-Windkraftanlagen würden viel zu nahe an die Dörfer Tiefenbach, Biskirchen, Drommershausen, Hirschhausen und Selters heran gebaut werden, bis zu rund 1 km. Viele weitere Orte sind ebenfalls direkt betroffen.
Noch schlimmer ist die Lage aber für die Bewohner des Bauernhofes "Steinzler Hof", der sich in wenigen Hunderten Metern Entfernung der potentiellen Anlagen befindet.
Fazit:
Unser Wald ist durch riesige Windindustrieanlagen
in größter Gefahr!
Unser Buchenwald darf nicht der Windkraftindustrie geopfert werden!
Quellen:
1, Statista.de, Prognose der EEG-Umlage 2021 nach AusglMechV, ÜNB
Weitere Quellen zu den einzelnen Themen werden auf den jeweiligen Themenseiten genannt.